Scottish Opera - HMS Pinafore - The New Listener
Oper mal ganz anders
Arthur
Sullivan (1842-1900) und sein Librettist William Schwenck Gilbert (1836-1911)
waren das erfolgreichste Duo der englischen Operngeschichte, auch wenn es bei
den beiden nicht immer ohne Zank und Zoff abging. ‚HMS Pinafore' war jedenfalls
ihr erster großer „Hit" und steht auch heute noch regelmäßig auf dem Programm
britischer - in diesem Fall schottischer - Bühnen. Für die Live-Aufnahme beim
Edinburgh International Festival vom 23. August 2015 kam ein glänzendes
Ensemble zusammen, dem man die Sing- und Spielfreude und Begeisterung auch auf
der CD-Aufnahme anmerkt und anhört.
Natürlich ist die Musik nicht von Mozart oder von Schubert, aber Arthur
Sullivan - er wollte sich am allerliebsten als Komponist ernster geistlicher
Musik sehen - ist in seiner eigenständigen Art stets ein hörenswertes
Vergnügen, dem solche Solisten wie John Mark Ainsley oder Hillary Summers
natürlich noch ihre ganze Kunst und ihr Können dazu geben. Zusammen mit dem
Erzähler Tim Brooke-Taylor, der in tadellosestem Englisch - wie schön kann
gesprochenes Englisch klingen! - den Faden der Geschichte weiterbringt
von der Kapitänstochter, die einen anderen liebt als den, den ihr Vater
für sie ausgewählt hat, die alte Story also...
Dazwischen hinreißende Chöre und Ensembles, kurzum ein Vergnügen, das diese Live-Aufnahme durchaus adäquat einfängt. Natürlich erinnert das sicher viele auch an spätere Filme mit Fred Astaire wie z. B. „Follow The Fleet", aber das muss ja nun wirklich kein Minuspunkt sein.