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Catriona Morison - The dark night has vanished - Pizzicato

Die Debut-CD der schottischen Mezzosopranistin Catriona Morison mit dem Titel The dark night has vanished ist mehr als vielsprechend. Zum einen ist es der Interpretin hoch anzurechnen, dass sie sich mit einem äußerst interessanten Programm vorstellt, das mit den Sechs Liedern op. 48 von Edvard Grieg, einer Brahms-Auswahl (Dein blaues Auge, Immer leiser wird mein Schlummer, Mädchenlied, Sapphische Ode, Alte Liede, Junge Lieder I: Meine Liede ist grün), den Sechs Gedichten von Nikolaus Lenau und Requiem von Robert Schumann erfrischend andere Töne anschlägt. Und was besonders wertvoll an dieser CD ist: der Hörer macht Bekanntschaft mit den wunderschönen Liedern der Komponistin Josephine Lang (1815-1880), einer Komponistin, die weitgehend unbekannt sein dürfte. Das programmatische Niveau dieser CD ist also recht hoch und diese Lieder bieten einem Interpreten vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten. Catriona Morison nimmt ihre Mission als Interpretin sehr ernst und dringt mit ihrer warmen, gut ausschwingenden Stimme in den Kern der Musik vor und offenbart dem Hörer den emotionalen Gehalt auf seine schönste Weise. Da gibt es keinen Hang zur Selbstdarstellung. Catriona Morison geht eher reflektierend und mit vielen Schattierungen an die diversen Lieder heran. Weniger ist mehr, das zeigt uns die schottische Mezzosopranistin quasi in jedem Lied, das dann auch von einem sehr natürlichen musikalischen Atem getragen wird. Auch die Begleitung durch den versierten Pianisten Malcolm Martineau entspricht diesem Konzept, die Lieder sehr persönlich, zurückhaltend und intimistisch auszuleuchten. Einen Komponisten jetzt besonders herauszuheben, wäre meinem Erachten nach falsch, denn dem Duo Morison und Martineau gelingt es überall, die kleinen und feinen Besonderheiten deutlich zu machen und somit eigentlich jedes Lied als eine kleine Miniatur darzustellen.

The dark night has vanished, the debut CD of Scottish mezzo-soprano Catriona Morison is more than appealing. On the one hand, it is to the interpreter’s credit that she presents herself with an extremely interesting program that strikes refreshingly different notes with the Six Songs op. 48 by Edvard Grieg, a Brahms selection (Dein blaues Auge, Immer leiser wird mein Schlummer, Mädchenlied, Sapphische Ode, Alte Liede, Junge Lieder I: Meine Liede ist grün), the Six Poems by Nikolaus Lenau and Requiem by Robert Schumann. The listener also becomes acquainted with the beautiful songs by Josephine Lang (1815-1880), a composer who should be largely unknown. So the programmatic level of this CD is quite high, and these songs offer a performer a wide range of possibilities. Catriona Morison takes her mission as a performer very seriously, penetrating the core of the music with her warm, well-developed voice, revealing the emotional content to the listener in a most beautiful way. Catriona Morison performs the various songs rather reflectively and with subtle nuances. The accompaniment by the accomplished pianist Malcolm Martineau also corresponds to this concept of presenting the songs in a very personal, reserved and intimate way. To single out one composer in particular now would be wrong in my opinion, because the duo Morison and Martineau succeeds everywhere in making the small and subtle peculiarities clear and thus actually present each song as a small miniature.

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Pizzicato
15 March 2021