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Gottlieb Wallisch - Mozart in Vienna - Hifitest.de

Mozart in Wien ist sicher für einen Konzertpianisten eines der dankbarsten Themen überhaupt. Wenn der, wie Gottlieb Wallisch, der hochbegabte Spross einer Wiener Musikerfamilie ist, lässt sich bereits erahnen, was einen bei diesem Debüt auf Linn Records erwartet. Bereits der Auftakt gerät furios: Mozarts letzte Sonate in d-Dur (KV 576) ist nach Aussage des Interpreten die pianistisch anspruchsvollste. Das Werk darf als Auseinandersetzung des Komponisten mit den kompositorischen Vertracktheiten seiner Schaffensphase gelten. Wallisch spielt virtuos und verhilft dem Werk gleichzeitig zu Leichtigkeit und Glanz - atemberaubend! Bereits diese ersten 15 Minuten auf „Mozart in Wien" muss man zu den Höhepunkten der Mozart-Interpretation überhaupt zählen. Doch Wallisch beweist Vielseitigkeit. Mit dem schwermütigen Rondo in a-Moll begibt sich der Interpret mutig in komplett andere Gefilde. Die Fantasie in d-Moll (KV 397) mit ihrer wunderbaren Abwechslung und reichlich Tempiwechsel erfüllt dann wieder alle Erwartungen an ein Mozart-Werk: Hier darf der Pianist so richtig auftrumpfen, und das tut er auch. Den Abschluss bilden die 10 Variationen (KV 455) über Glucks komische Oper „Die Pilger von Mekka", bei denen Wallisch dem großen Mozart huldigt. Hier haben wir es mit einem Paradebeispiel für den humorvollen beschwingten Stil des Wiener Mozart zu tun, der sich in den Großtaten Mozarts wiederfindet.

Ein Fest für Mozart-Fans und ein heißer Tipp für Liebhaber erstklassigen Pianospiels.

Hifitest.de
01 May 2011