Songs of Muriel Herbert - orpheus
‘Everyone's mother wrote songs'. Dieser abschätzige Satz hatte Claire Tomalin fast darauf verzichten lassen, Kompositionen ihrer Mutter Muriel Herbert (1897-1984) an die Offentichkeit zu bringen . Sir John Barbirolli hatte in frühen Jahren zwei intrumentalstücke von ihr dirigiert, es gav auch Komplimente von Dichtern (etwa James Joyce). Doch ein wirklicher Erfoig stelite sich zeitlebens nicht ein. Über die späte, überraschende ‚Wende', welche zum vorliegenden Recital führte, ist im Booklet von Linn Records CKD 335 nachzulesen. Das Schaffen Muriel Herberts wird von Liedern dominiert. Die ersten drei der CD, auch das eine oder andere spätere Beispiel, lassen den kritischen Hörer vielleicht zur Vokabel ‚David's Lamentfor Jonathan' und ‚When Death to either shall come' erfahren ais Lieder zum Thema Tod einen zusätzlich vertiefenden Ausdruck. An der Tonalität wird nicht grundsätzlich gerüttelt. Bel der Auswahl der Textautoren zwischen Alcuin (736-804) und Ada Harrison (1900-1958) zeigt sich eine große Spannweite und Viegestatigkeit. Mit der jungen irischen Sopranistin Ailish Tynan und dem ais Sänger erst spät gestarten Tenor James Gilchrist sind schönstimmige, ausdrucksstarke Solisten aufgeboten, von David Owen Norris kompetent begleitet. Eine sympathische Edition.