Scottish Ensemble - Britten - Pizzicato
Zwar gibt e seine ganze Anzahl von Einspielungen dieser Kompositionen von Benjamin Britten, die zu seinen beliebtesten zählen, auch gibt es vom Komponistan salbst Aufnahmen der drei Werke, und von den Bridge-Variationen ist eine großartige Interpretation vor kurzem von PentaTone veröffentlich worden (Pizzicato November 2005), dennoch heißen wir jede Neueinspielung willkommen, sofern sie Neues oder wenigstens Gutes zu bieten hat. Das ist der Fall für diese sehr transparente und räumliche Aufnahme im SACD-Verfahren, die allerdings die Solisten etwa zu stark herausstellt, was zu einem nicht unerheblichen akustichen Problem wird, da hier gerade mal 12 Musiker spielen. Diese kleine Besetzung ist das Originellste an der Aufnahme: Sie gibt den Kompositionen eine neue Transparenz; allerdings wirkt der Klang manchmal etwas dünn, besonders in ‘Les Illuminations'. Gerade hier aber kommt es, sozusagen im Gegenzung, zu besonders feinen Momenten, wenn der Klang sozusagen in der Scwebe scheint (‘Interlude' und ‘Being Beauteous').
Erstklassig ist das Zusammenspiel des Scottish Ensemble, besonders in den so komplexen Frank Bridge-Variationen. Der Geiger und Dirigent Clio Gould brilliert in den ‘Illuminations', genau wie der Hornist Martin Owen mit einer sehr expressiven Darbietung der ‘Serenade'. Der Tenor Toby Spence leistet in beiden Werken ebenfalls Vorzügliches. Ob man sichdaher für diese Version oder eine Aufnahmen mit orchestraler Fülle entscheidet, wird scließlich Geschmacksache. Britten hätte aber sehr wohl Freude an einem so durchsichtigen Klang und diesen feinen Interpretationen gehabt.